Frage: Wann und wie oft schneidet man eigentlich eine Hecke?

Grundsätzlich achtet man beim Schnitt auf die Witterung. Bei extrem heißen Temperaturen mit starker Sonneneinstrahlung ist von einem Schnitt abzuraten. Denn durch den Schnitt wird die äußere Laubschicht entfernt und zurück bleiben die zuvor beschatteten Blätter. Diese „Schattenblätter“ sind nicht auf die Sonneneinstrahlung eingestellt – sie „verbrennen“. Die Blattoberfläche wird rötlichbraun oder silbrig matt. Bei Immergrünen rät man zudem vor einem zur starken Rückschnitt ins alte Holz vor den Wintermonaten ab, da das Astgerippe durch die Blätter einen gewissen Winterschutz erfährt.

Bei Hecken selbst unterscheidet man zwischen einer freiwachsenden Hecke und einer formgeschnittenen. Während erstgenannte nur alle zwei bis drei Jahre mit einer Astschere oder -säge ausgelichtet wird, setzt man bei der Formschnitthecke jedes Jahr die Heckenschere an. Die Schnitthäufigkeit hängt allerdings vom Gehölz ab. Geschnitten wird vor allem aus ästhetischen Gründen, damit die Hecke zu jeder Zeit gut in Form ist.

Bei Hainbuchen greift man meist Ende Juni zur Schere. Man wartet bis nach Johanni, damit der starke „Johanni-Austrieb“ abgeschlossen ist. Manchmal ist noch ein zweiter Schnitt im September notwendig. Je häufiger man schneidet, desto schmäler kann man die Hecke halten und desto dichter wird sie. So findet man in Barockgärten sehr schmale, 30 cm breite, Hainbuchenhecken, die allerdings mindestens dreimal im Jahr geschnitten werden. Eibenhecken wachsen langsamer und ihr Zuwachs ist schwächer, wodurch sie viel länger im Jahr kompakt aussehen. Ein Schnitt im Juli/ August reicht in der Regel aus. Auch bei Kirschlorbeer, Photinie oder Portugisischen Kirschlorbeer schneidet man den Neuaustrieb zurück, wobei der Zuwachs bei diesen drei immergrünen Gehölzen sehr unterschiedliche ausfällt.