Frage: Gibt es Pflanzen, die von Wühlmäusen verschont bleiben?

Wühlmäuse gibt es natürlich auch in den Gärten des Netzwerkes „Gärten ohne Grenzen“ und die Gärtner sammeln seit Jahren Ihre Erfahrungen mit den lästigen Nagern. Neben den individuellen Lebensgewohnheiten der 150 verschiedenen Wühlmausarten, haben das Nahrungsangebot, die Jahreszeit und die Populationsdichte eine maßgebliche Auswirkung auf ihr Verhalten.

Wühlmäuse sind Leckermäuler und bevorzugen schmackhaften Speicherorganen oder verdickten Pflanzenteilen. Deshalb fressen sie gerne Wurzelgemüse, aber auch Stauden wie Liatris, die Prachtscharte oder Geranium magnificum, den Prachtstorchschnabel. Weniger attraktiv sind jedoch Pflanzen mit Giftstoffen, wie Vertreter der Wolfsmilchgewächse. Dazu zählt auch der wunderschöne Frühjahrsblüher (siehe Bild oben) – die Gold-Wolfsmilch, Euphorbia polychroma.

Pflanzen mit einem hohen Anteil an ätherischen Ölen gehören ebenso wenig zu ihren Lieblingsgerichten, wie stark verholzte Pflanzenwurzeln. Die Kombination aus beiden scheint noch weniger verlockend zu sein. Deshalb bleiben verholzende, mediterrane Pflanzen wie Lavendel, Salbei, Heiligenkraut, Eberraute oder Blauraute in den meisten Fällen verschont.

Auch stark verzweigte und verwurzelte Pflanzen lassen sie eher links liegen. So haben Kniphofia, Fackellilien und Stachys-Arten wie Wollziest oder Großblütiger Ziest, in den Beeten ebenso überlebt wie Taglilien (Hemerocallis) und Dreimasterblumen (Tradescantia). Besondere Delikatessen scheinen dagegen Tulpen- und Zierlauchzwiebel zu sein.

Ob die Wühlmäuse allerdings die gleiche Speisekarte wie in unseren, das bleibt zu überprüfen.